Wie Ihr wisst, werden Versammlungen überall in Deutschland aufgrund der Coronavirusepidemie eingeschränkt. Am Montag, dem 16. März, wurde die Verordnung der Bundesregierung beschlossen, die unter anderem auch gottesdienstliche Versammlungen ausdrücklich untersagt. Bis wann dieses Verbot in Kraft bleiben wird, ist derzeit unbekannt. Dies ist eine völlig neue Situation für uns. Das letzte Mal wurde unsere Kirche 1914 aufgrund des Ersten Weltkrieges geschlossen, um 1921 wieder geöffnet zu werden und bis heute offen zu bleiben. Mit dem Segen unseres Vorstehers, des Metropoliten Mark, werden wir bis auf weiteres folgendermaßen verfahren.
Der Gottesdienst und vor allem die Eucharistie sind das Herz des orthodoxen Kirchenlebens. Wir wollen und können nicht auf sie verzichten. Gleichzeitig sind wir gezwungen, den öffentlichen Charakter der Gottesdienste vorübergehend zu verändern. Die Gottesdienste werden deshalb weiterhin gemäß dem Gottesdienstplan aufrechterhalten, allerdings nur durch 1 – 2 Priester und Sänger und hinter geschlossenen Türen zelebriert. Jene Gemeindemitglieder, die krank oder in einer besonders bedürftigen Lage sind, können einen der Priester um einen Hausbesuch bitten oder alternativ, nach Absprache mit V. Ilya, zu einer der nichtöffentlichen Liturgien kommen. Dazu ist es notwendig, eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu senden. Die E-Mail muss Namen und Adresse der Teilnehmer und eine kurze Erklärung, warum die Teilnahme unbedingt notwendig ist und nicht verschoben werden kann, enthalten. An dieselbe Adresse können auch Namen für das Gebet in der Liturgie geschickt werden. Wenn möglich, werden wir eine Liveübertragung der Gottesdienste über das Internet organisieren. Darüber werden wir Sie zu gegebener Zeit informieren.
Ihr Lieben! Wir alle sind durch die Geschehnisse der letzten Tage, vor allem aber durch die ungewöhnlichen und außerordentlichen Maßnahmen, die vom Staat ergriffen werden, sehr beunruhigt. Wir möchten unterstreichen, dass diese Maßnahmen nicht gegen den Glauben und die Kirche gerichtet sind, obgleich sie sie stark in Mitleidenschaft ziehen. Gleichzeitig bergen aber diese Maßnahmen auch positive Möglichkeiten einer größeren Muße, der Ruhe und Erholung in der Natur, der Beziehungspflege innerhalb der Familie. Sie eröffnen ferner die Möglichkeit des vertieften persönlichen und familiären Gebets. In diesem Zusammenhang möchten wir in besonderer Weise empfehlen, dass Sie sich an die großartigen Beispiele der Danksagung und des Lobpreises orientieren, wie sie im Akathistos und in vielen Psalmen (vor allem Ps. 134 bis 150) zum Ausdruck kommen. Sie bieten eine hervorragende Gelegenheit, Gott zu danken und für sich und die Nächsten zu beten.
Wir wollen hoffen, dass die gegenwärtige außerordentliche Situation bald beendet wird, so dass wir zum normalen kirchlichen und liturgischen Leben zurückkehren und unsere Kirche und Gemeinde noch mehr als vorher wertschätzen können. Schaut immer wieder auf unserer Webseite nach. Wir werden versuchen, Euch über wichtige Entwicklungen zu informieren.
In der Liebe Christi und im Gebet für Euch alle,
Erzpriester Ilya Limberger mit der Bruderschaft der Hl. Nikolaus - Kathedrale